Jahresrückblick 2006

von Ludger Beckjunker

Einen fotografischen Überblick über die verschiedenartigen Aktivitäten des Heimatbundes im  vergangenen Jahr bot Helmut Rauer bereits in der Fotoausstellung am 14. Januar 2007 auf Hof  Deitmar. Wie schon in den Jahren zuvor arbeiteten Gruppen oder Einzelpersonen ehrenamtlich für die folgenden Anliegen des Heimatbundes: Naturschutz und Umwelt, Museumsbetreuung, Ahnenforschung und Geschichte Emsdettens, Wandern und Pättkesfahrten, plattdeutsche Sprache, Archiv, Erstellung der Heimatblätter, Fahrten und Unterhaltung. Die Natur-und Umweltschutzgruppe, liebevoll die „Vienndüwels“ genannt, deren Sprecher Gerhard Helmers ist, ließ am 21. April 2006 in der Gaststätte „Unter den Linden“ das Jubiläumsjahr anlässlich des 25-jährigen Bestehens Revue passieren (Gründungstag: 21. April 1980). In der Zeit vom 4. bis 20. April wurden die vom Heimatbund rund um Emsdetten aufgestellten Tischgruppen und Einzelbänke auf ihre Standfestigkeit und Sicherheit überprüft. Zehn Bänke mussten ganz erneuert werden, 14 Tischgruppen und neun Einzelbänke wurden gestrichen. Für die Arbeiten mussten 195 Stunden aufgewandt. Der Heimatbund unterhält 22 Tischgruppen und 18 Einzelbänke, sowie den Wanderpilz und drei Regenschutz – oder Jägerhütten. Vom 9. Okt. 2006 bis zum 23. Jan. 2007 waren die elf „Vienndüwelmänner“ (Andreas Alaze, Josef Beike, Josef Helmer, Gerhard Helmers, Karl Kümper, Norbert Lüke, Manfred Plagge, Reinhold Schwennen, Josef Sterthaus, Ludger Venker, Bernhard Wermers) an 37 Tagen im Venn im Einsatz, um in 1218 Stunden Flächen von insgesamt 23.200qm  am Hauptweg  (Aussichtsturm) und am Kranzbeerenweg zu entbirken. Am 15. Nov. besuchten Bürgermeister Georg Moenikes und 1.Beigeordneter Dirk Ludwig Brügge die Männer auf dem Venn, um sich von ihnen über ihre Arbeiten informieren zu lassen. Im März und September war die Mondgruppe des Kindergartens St. Josef zu einer Lehrwanderung auf dem Venn unterwegs, um sich dort jeweils von Gerd Helmers über die Entstehung,   Fauna und Flora des Venns unterrichten zu lassen. Im September fand er Unterstützung bei der Führung durch Dr. Peter Schwartzer von der Biologischen Station des Kreises Steinfurt.

Im Juni unternahmen die „Vienndüwels“ mit Angehörigen, Freunden und Bekannten eine Halbtagesfahrt zum Haus Rüschhaus und zur Burg Hülshoff, um auf den Spuren der großen westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zu wandeln. Bei der Gelegenheit erinnerte man sich natürlich auch an ihr bekanntestes Gedicht „Der Knabe im Moor“. Die Mitglieder der „Vienndüwelgruppe“ und ihre Ehefrauen kamen Ende August zu einer Arbeitsbesprechung zusammen. Zuvor jedoch wurde unter Führung von Küster Christian Drauschke der Turm der Pankratiuskirche bestiegen.

Der Arbeitskreis „Familienforschung und Geschichte Emsdettens“, den Willi Colmer im Vorstand vertritt, traf sich auch im 12. Jahr seines Bestehens regelmäßig jeden Monat, wobei die Mitglieder sich weiterhin über orts- und familiengeschichtliche Themen austauschten. Es ist spürbar, dass das Interesse an den eigenen Wurzeln und die Lust an der Geschichte zugenommen haben. Ein Projekt unter der Federführung von Gerd Wolters wurde das ganze Jahr hindurch weiterverfolgt, nämlich die anschauliche Dokumentation der baulichen Entwicklung Emsdettens seit 1828.

Besonderer Höhepunkte waren der Vortrag von Willi Kamp über die Geschichte der plattdeutschen Sprache und zwei Ausflüge. Der eine führte den Arbeitskreis nach Bremerhaven ins Auswandererhaus, wo die Auswanderung nach Übersee sehr anschaulich präsentiert wird. Ein empfehlenswertes, noch recht junges Museum.

Während die Fahrt nach Bremerhaven mit dem Zug erfolgte, nahm man für einen Sommerausflug nach Altenberge das Rad. Dort wurden der Eiskeller und das Heimathaus besichtigt.

Mit etwa 14 Teilnehmern pro Treffen ist der Arbeitskreis weiter gewachsen und kann der Zukunft getrost entgegensehen. Arbeit gibt es auch genug, mehrere Zukunftsprojekte stehen auf der Tagesordnung. Dabei ist immer Platz für neue Gesichter und Ideen.

Die Wandergruppe, deren Sprecher im Vorstand Heinz Poggemann ist, unternahm Wanderungen in Nachbarorten im Umkreis bis zu 20 km um Emsdetten. An den 12 Monatswanderungen nahmen insgesamt 503 Personen

(Durchschnitt:29:) teil ( Vorjahr: 505 ). Es ist inzwischen zur Tradition geworden, dass zweimal im Jahr,   im Frühjahr und im Herbst, Rheinenser und Emsdettener gemeinsam wandern, und zwar einmal in Rheine und einmal in Emsdetten.

Auch die Pättkesfahrer werden im Vorstand von Heinz Poggemann vertreten. Er ist es auch, der die Fahrten zu Nachbarorten akribisch vorbereitet und verantwortlich durchführt. Eine Einkehrmöglichkeit ist immer mit eingeplant. An den sieben Touren von April bis Oktober nahmen insgesamt 229 Radfahrer ( durchschnittlich: 33 ) teil. Im Vorjahr waren es insgesamt 287 Personen.

Helmut Rauer, der seit 1992 für die Fahrten des Heimatbundes zuständig ist, hat auch im letzten Jahr wieder vier Tages- und zwei Mehrtagesfahrten mit gewohnter Sorgfalt und Intensität vorbereitet und somit für die Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. An der Tagesfahrt nach Hengelo und Ootmarsum am 20. April nahmen 54 Personen teil. Für die Fahrt nach Bad Arolsen und zum Edersee am 11. Mai meldeten sich 55 Teilnehmer an. Besonders großes Interesse fand die Fahrt zur Nordseeinsel Langeoog mit 107 Personen am 16. Juli. Die Tagesfahrt nach Hamburg am 13. August sprach 67 Teilnehmer an.

Die Erlebnisse der Viertagefahrt im Rheingau vom 29. Mai bis zum 1. Juni werden den 46 Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Vom Hotel in Wiesbaden wurden die Stadt Mainz mit Dom, das Gutenberg- Museum, das ZDF, das Niederwalddenkmal in Rüdesheim, der Winzerort Oppenheim und Bad Kreuznach besucht. Natürlich stand auch eine Rheinfahrt auf dem Programm. Bei der Fünftagefahrt vom 13. bis zum 17. Sept. gingen 48 Personen auf Entdeckungstour zum Vogtland und zum Erzgebirge mit den Stationen: Plauen, Annaberg- Buchholz, Oberwiesenthal, Johanngeorgenstadt, Markneukirchen, Bad Elster, Göltzschtalbrücke und die Stadt Hof in Franken. Als Unterkunft diente das große Hotel „Hohe Reuth“ in Schöneck. Helmut Rauer fotografierte natürlich auf all diesen Fahrten viel Sehenswertes und manche interessante Augenblicke. Diese Fotos konnten die insgesamt 378 Teilnehmer auf der oben genannten Ausstellung einsehen, um die Erinnerungen wieder aufzufrischen (Teilnehmer im Vorjahr:353).

Der Heimatbund betreute mit seinen neun Museumsführern im Auftrage der Stadt Emsdetten die Museen. (Wannenmachermuseum: Bernhard Thomitzek, Manfred Uhlenbrock, Alfred Brömmelhaus, Franz Mess und Rudi Torheiden;

August- Holländer-Museum: Josef Klumpe, Helmut Rauer, Karl-Heinz Heeke und  Fritz Schattke) Ansprechpartner für das Wannenmachermuseum ist Bernhard Thomitzek, für das August- Holländer-Museum Josef Klumpe. Die Museumsführer werden im Vorstand durch Helmut Rauer vertreten. Das August-Holländer- Museum wurde von 1565 Personen besucht

(Vorjahr:1366). Diese Zahl enthält elf Schulklassen und  vierzehn Erwachsenengruppen. Die monatliche Durchschnittszahl von Jan. bis Dez. beträgt 130 Personen. Wie in den Jahren zuvor liegt die Gesamtzahl der Besucher des Wannenmachermuseums höher als die des August-Holländer-Museums, nämlich bei 1884. (Vorjahr: 2001)  In dieser Zahl sind 21 Schulklassen und 2o Erwachsenengruppen enthalten. Die Durchschnittszahl pro Monat liegt bei 157. Unter hundert lagen die Besucherzahlen in den Monaten Jan., Juli, Nov. und Dez.. Besonders hoch waren sie in beiden Museen im Juni aufgrund des Bauernmarktes, der anlässlich des zehn- bzw. 15-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Chojnice und Hengelo am 18. Juni auf Hof Deitmar stattfand. Der Heimatbund beteiligte sich auch an diesem Bauernmarkt, und zwar mit einem Tag der offenen Tür. Erstmals wurden 65 großformatige Fotos, die  Ansichten aus Emsdetten von vor rund 100 Jahren wiedergeben, aus dem Holländernachlass gezeigt. Auf einem Bücherflohmarkt gab es zudem  Bestände aus dem Holländernachlass zu kaufen. Gezeigt wurden auch die eher traditionellen Ölbilder von Heinz Mussenbrock, daneben die im modernen Stil gemalten Bilder von Klaus Schattke. Für Liebhaber der Handarbeitskunst waren Blaudrucke und Stickereiarbeiten zu bewundern. Vorgeführt wurde auch die Arbeit an einem Webstuhl alter Zeiten. Wer Interesse zeigte, konnte sich bei der Ahnenforschungsgruppe darüber informieren, wie man über die Wurzeln seiner Familie und nicht zuletzt, wie man Stammbäume anlegen kann.

Am 27. Mai fand die Jahrestagung 2006 der Augustin-Wibbelt-Gesellschaft  in Stroetmanns Fabrik statt. In seinem Grußwort freute sich der Vorsitzende des Heimatbundes Manfred Schröder darüber, dass die Augustin- Wibbelt-Gesellschaft Emsdetten als Tagungsort gewählt hatte. Er wies auf die enge Beziehung Emsdettens zum Mundartdichter Wibbelt hin. Bereits 1921 hatte Augustin Wibbelt auf Bitten August Holländers ein Grußwort für das damals noch junge Emsdettener Heimatblatt geschrieben. Hauptrednerin des Tages war Katharina Reiswich. Die 65 Zuhörer lauschten gespannt und lernten viel Neues über den „ Waldbruder“. So wie die Augustin-Wibbelt-Gesellschaft sich zum Ziel gesetzt hat, dass unsere Mundart stets lebendig bleibt und auch in 100 Jahren noch gesprochen wird, so mühen sich auch unsere Emsdettener „Tüüners “ ( Willi Kamp als Sprecher, Coleta Spaning, Georg Reinermann, Theo Weischer, Linus Bröker, Hermann Schmidt und Hedwig Reckert) mit Geduld und Beharrlichkeit, das Ziel zu erreichen. Im Kreisheimatbuch 2007 zum Thema „ Schätze im Kreis Steinfurt“, das am 19. Okt. in der Bagno- Konzerthalle in Burgsteinfurt vorgestellt wurde, enthält allein 11 Beiträge der Tüüners. Willi Kamp greift in seiner wöchentlichen Kolumne in der Emsdettener Volkszeitung aktuelle Themen auf und setzt sie in Plattdeutsch in Bezug zur Vergangenheit. Georg Reinermann verfasste u.a. eigens zur Einweihung des neuen Bahnhofgebäudes am 2. Dez. das Gedicht

„ Bahnhow un Isenbaan“.

Am 11. Okt. unterhielten Georg Reinermann, Coleta Spaning und Willi Kamp die CDU- Senioren in Saerbeck mit Texten und Gedichten im Münsterländer Platt, die aus ihrer eigenen Feder stammten.

Mit Wehmut und Dankbarkeit nahmen die Tüüners Abschied von ihrem Mitglied Alwine Meiners, die die plattdeutsche Sprache in Emsdetten über Jahrzehnte mitgeprägt hat. Sie starb am 30. November im Alter von fast 100 Jahren. Fest im Veranstaltungskalender steht immer der „ Plattdeutsche Morgen“, den Willi Kamp viermal im Jahr moderiert. Im letzten Jahr mussten leider zwei Termine ausfallen, einmal wegen Krankheit und zum anderen wegen der Restaurierung der Gefache am Hof Deitmar, die nach fünf Monaten Ende Dezember abgeschlossen war. Beim „Plattdeutschen Morgen“ im Juni ging es um plattdeutsche Grußformeln und um aussterbende Ausdrücke vom Bauernhof und aus der Landwirtschaft, im Dezember um alte plattdeutsche Begriffe und Namen. Im Zusammenhang mit der plattdeutschen Sprache ist noch erwähnenswert, dass die neunjährige Wilhelmschülerin Miriam Beike aus Emsdetten den kreisweiten plattdeutschen Lesewettbewerb der Schüler in der Gruppe der Erst- bis Viertklässler in Recke am 6. April gewonnen hat. Sie hatte für ihren Auftritt fast täglich mit Georg Reinermann geübt.

Hilde Jürgens, verantwortlich für das Archiv, konnte in 2006 weitere Nachlässe archivieren: den Nachlass Poetschki, u. a. mit Architekturunterlagen der Villa Schaub und den Nachlass von Gert-Udo Scheideler. Allmählich stößt das Archiv wieder mal an seine räumlichen Grenzen, sodass nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten Ausschau gehalten werden muss.

Rund 100 Personen trafen sich am 10. Mai zur Maiandacht und zum anschließenden Maisingen an der Mariensäule auf Hof Deitmar. Dechant W. Benden gestaltete die Andacht unter dem Thema: „Maria-Vorbild für Menschen“ . Anschließend sangen die Teilnehmer, begleitet am Keyboard von Georg Reinermann, Lieder vom Maien, vom Frühling und vom Wandern. Dank gesagt sei der Teupen Schützengesellschaft, die wieder die Stühle bereitgestellt hatte. Ebenfalls großen Anklang fand das Sommersingen im Pavillion im Garten des Marienhospitals am 10. Aug. Die Teilnehmer genossen es, in großer Runde bekannte Volkslieder, die vom Wandern, vom Morgen und Abend, von der Schönheit der Natur und von der Sehnsucht erzählen, zu singen. Georg Reinermann begleitete die Sänger nicht nur am Keyboard, er gab auch Informationen zu den Liedtexten. So erfuhren sie beispielsweise, dass es das Ännchen von Tharau wirklich gegeben hat.

Die Redaktion der „Emsdettener Heimatblätter“  unter der Schriftführung von Heinz Westkamp traf sich jeweils einmal einige Wochen vor der Herausgabe der vier Ausgaben, um Beiträge und Schwerpunkte festzulegen. Hauptthemen waren: 150 Jahre Bahnhof Emsdetten, Erweiterter Lehrpfad im Venn, Emsdetten vor einhundert Jahren, Heinrich Focke-einer unter 1000 Gefallenen aus Emsdetten, Hilfe für Kinder aus armen Familien ( HIKAF ) im Kongo, Strom für den Achterhoek und Westum seit 1945. Alle Ausgaben der Heimatblätter enthalten jeweils auch plattdeutsche Gedichte der „Tüüners“. Aus Rückmeldungen weiß ich, dass viele Leser sich zunächst die amüsanten Cartoons von Heinz Mussenbrock anschauen, bevor sie die Beiträge lesen. Die Redaktion ist jederzeit dankbar für Beiträge, ergänzende Hinweise, Korrekturen oder auch Kritik.

In den Bereich Gemütlichkeit und Geselligkeit fällt das Traditionsessen unter dem Motto „Sick weggen un iärten“, das am 18. November in der Gaststätte Mölljans angeboten wurde. Alle, die sich vorher noch Appetit holen wollten, hatten Gelegenheit an einer Radtour oder Wanderung teilzunehmen. Punkt 12.00 Uhr wurden den 60 Teilnehmern zwei verschiedene münsterländische Gerichte serviert: „Wuorstebraut un Liärwerbraut met Appelringe ut de Pan“

oder „Schroowen un Wuordelgemöös met wüörpelt Schwienefleschk un Reikerendkes“.

Auf der Generalversammlung am 19. März in der Gaststätte Mölljans gab es keine personellen Veränderungen im Vorstand. Für zwei Jahre wiedergewählt wurden : Vorsitzender Manfred Schröder, Kassierer Rudi Kattenbeck, Gerd Helmers, Hilde Jürgens, Willi Kamp und Willi Colmer. Für ein Jahr gewählt wurden Mathilde Pettrup als stellvertretende Vorsitzende, die das Amt von Helmut Rauer übernahm, Maria Oelck und Schriftführer Ludger Beckjunker. Mit der Maßnahme, dass einige Mitglieder nur für ein Jahr gewählt wurden, sollte erreicht werden, dass nie mehr als die Hälfte des Vorstandes in einem Jahr ausscheidet, um die Kontinuität in der Arbeit zu gewährleisten. Zum Abschluss der Versammlung, die leider unterdurchschnittlich besucht war, trug der Plattdeutschexperte Theo Weischer aus Elte das unterhaltsame Stück „Libbet üöre Waterkur“ von Augustin Wibbelt vor, wofür er viel Beifall bekam.

Als Höhepunkt des Jahres stand auch dieses Mal der „ Plattdeutsche Bunte Abend “ unter dem Motto „ Platt up jeden Patt“ am 17. Dez. in Stroetmanns Fabrik als letzter Programmpunkt auf dem Veranstaltungskalender. Georg Reinermann hatte mit seinem Vorbereitungsteam ( Willi Kamp, Maria Oelck und Heinz Hölscher ) schon rechtzeitig mit der Programmgestaltung für den Abend begonnen, um ein unterhaltsames, vielseitiges und  anspruchvolles Programm für alle Generationen zusammenzustellen. Durch das Programm führten abwechselnd Maria Oelck und Heinz Hölscher. Der Abend wurde durch die Begrüßungsworte ( natürlich auf Platt ) des Vorsitzenden Manfred Schröder eröffnet. Dann erschienen die jüngsten Akteure (einige waren erst vier Jahre alt ) auf der Bühne. Sie präsentierten: „ Spielle ut olle un niee Tieten, Hip-Hop un Eenradföern“, einstudiert von Maria Kötte, Marianne Janousek und Simone Große Burlage. Beteiligte Kinder waren: Wiebke Büchter, Greta Dörtelmann, Jan Wältermann, Karlotta Buchholz, Clara Dörtelmann, Miriam Beike,  Leoni Wietkamp, Johanna Schnippe und Katharina Köppe. Die Jugendlichen Christina Brüggemann,

Lena Schulze, Lisa Hermeler und Markus Beckjunker hatten ein eigenes Stück rund um die „Wiältmesterschaft“ auf die Beine gestellt. Georg Reinermann hatte sein „Riemsell“ über die Wildgänse vertont und begleitete am Kyboard gemeinsam mit der Geigerin Roswitha Demming das Lied, das Simone Große Burlage beeindruckend zu Gehör brachte. Anschließend trug der Mädchen- und Frauenchor Emsdetten in bekannter Qualität „ platt- un haugdütschke Leeder“ vor. Eine völlig andersartige Musik erreichte die Ohren der Zuhörer, als ein Posaunenquartett aufspielte. Witzige Höhepunkte waren u. a. der kleine Schwank von Maria Oelck und Ludger Beckjunker, der sich über „niemödschke Entwicklungen“ mokierte. Herzhaftes Lachen forderte Susanne Anders als resolute 73-jährige Bauersfrau, die einen neuen Mann suchte, der herzlich, aber auch kräftig sein sollte, heraus. In seiner ihm eigenen und gekonnten Art reizte Walter Haverkamp die Lachmuskeln, als er in  „De spassige Krankheit“ die Verfremdung der deutschen Sprache beschrieb. Letzter Höhepunkt war der Einakter von Willi Kamp „Dat Automallör“, in dem die Theatergruppe des Heimatbundes die Turbulenzen zweier Familien nach einem Autounfall vor Augen führte. Die beiden Familien wurden dargestellt von Maria Oelck, Heinz Hölscher, Willi Brocks, Markus Beckjunker, Barbara Spaning, Christina Brüggemann, Maria Issel und Simone Große Burlage. Nach dem gemeinsamen Lied „Adjüss un guedde Nacht“, begleitet von Georg Reinermann, traten die Teilnehmer des Abends mit dem zufriedenen Gefühl, einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abend erlebt zu haben, den Heimweg an.

Der Vorstand, der im vergangenen Jahr unter dem zielorientierten Vorsitz von Manfred Schröder zu sieben Sitzungen zusammenkam, bedankte sich bei allen, die sich, in welcher Form auch immer, für die Belange des Heimatbundes eingesetzt haben.