Jahresrückblick 2007

von Ludger Beckjunker

 -Ehrung der Natur- und Umweltschutzgruppe des Heimatbundes-

Beim Neujahrsempfang der Stadt Emsdetten am 14. Januar 2007 würdigte der Bürgermeister Georg Moenikes das ehrenamtliche Engagement der Natur- und Umweltschutzgruppe des Heimatbundes zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft in Emsdetten. Das war bereits die vierte Ehrung für diese Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 1980. In den Jahren 1989, 1991, 1992 hatten sie jeweils den Umweltpreis der Stadt Emsdetten erhalten.

Wie schon in den Vorjahren bestand auch im letzten Jahr die Hauptaufgabe darin, die bereits offenen Flächen auf dem Venn nach zuentbirken. In der Zeit zwischen Oktober 2007 bis Februar 2008 geschah das am Kranzbeerenweg auf ca. 28670 qm. Diese Arbeiten wurden an 47 Tagen in  1098  Stunden im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Steinfurt durchgeführt. Am 6.November waren jeweils eine Abordnung der Bezirksregierung Münster,  der Unteren Landschaftsbehörde Kreis Steinfurt und der Biologischen Station Kreis Steinfurt auf dem Venn, um sich über die Arbeiten zu informieren. Der Gruppe, die von  Gerhard Helmers im Vorstand vertreten wird, gehören an: Andreas Alaze, Gerhard Helmers, Hubert Kellers, Karl Kümper, Norbert Lüke, Reinhold Schwennen, Josef Sterthaus, Ludger Venker und Bernhard Wermers. Mit großem Dank wurden nach langjähriger Tätigkeit  Josef Beike, Josef Helmer, und Manfred Plagge verabschiedet.

Im April wurden die in und um Emsdetten aufgestellten Bänke und Tischgruppen auf ihre Sicherheit und Standfestigkeit überprüft und in Ordnung gebracht. Drei Tische und  drei Bänke mussten erneuert werden.

17 Tischgruppen, dreizehn Einzelbänke, der Wandererpilz und zwei Regenschutzhütten wurden gestrichen. Diese Arbeiten nahmen an acht Tagen 130 Stunden in Anspruch.

Von der Vienndüwelgruppe wurden auch drei Vennführungen durchgeführt, und zwar für die KAB- Gemeinschaft  ST. Josef, für eine Klasse der Josef  Grundschule und für Postsenioren.

Natürlich kam auch die Geselligkeit in dieser Gruppe nicht zu kurz. Im April fand die  Abschlussveranstaltung der Entbirkungsaktion  2006 / 2007 statt. Nach einer Pättkesfahrt trafen sich die Männer und Frauen im neu renovierten Kolpinghaus. Die Besichtigung der neuen Räumlichkeiten mündete in einen gemütlichen Abend. Am 16. August unternahmen sie eine Halbtagesfahrt zu den Rieselfeldern in Münster und zum Kreislehrgarten in Burgsteinfurt. Ende August kehrten sie nach einer Radtour in der Kleingartenanlage  „ Am Waldrand “ ein, um die nächsten Pflegemaßnahmen im Venn zu besprechen.

So wie sich die Vienndüwels immer wieder für den Erhalt der Natur und Umwelt einsetzen, so mühen sich die „Tüüners“ , deren Sprecher Willi Kamp im Vorstand ist, um den Erhalt der plattdeutschen Sprache . Diese Gruppe, die sich in regelmäßigen Abständen trifft, um ihre Geschichten und Gedichte vorzutragen, zu besprechen und evtl. zu korrigieren, ist allein im Kreisheimatjahrbuch 2008, das am 11. Okt. 2007 in Lienen- Kattenvenne vorgestellt wurde, mit neuen Beiträgen vertreten. Im vergangenen Jahr trat Karl-Heinz Stapper als neues Mitglied dieser Gruppe bei. Besonders großen Einsatz für den Fortbestand unseres Platt bewies auch im letzten Jahr wieder Willi Kamp, der auf Kreisebene dem Fachbereich „ Plattdeutsche Sprache“ und dem Redaktionsteam des Kreisheimatbuches angehört, durch seine wöchentliche Kolumne in der Emsdettener Volkszeitung und durch seine Moderation des traditionellen  „plattdeutschen Morgen“ , bei denen es um alte Berufe, wie z.B. Wannenmacher, Stellmacher, Holzschuhmacher, Böttcher u.s.w. ging, deren plattdeutsches Sprachgut allmählich in Vergessenheit zu geraten droht. Weitere Themen waren:

 „ plattdeutsche Schimpfwörter“ und  „ Rund um de Kuokmaschine“.

Ganz anderer Natur ist das Streben der Wandergruppe und der Pättkesfahrer, die Heinz Poggemann beide im Vorstand vertritt. Sie verlassen immer wieder Emsdetten, um in Gesellschaft zu sein, sich die Schönheiten der Umgebung anzusehen und nebenbei noch etwas für ihre Gesundheit zu tun. An den neun Pättkesfahrten, die allesamt von Heinz Poggemann vorbereitet und durchgeführt wurden, beteiligten sich insgesamt 348 Personen (39 durchschnittlich ). Ziele waren jeweils Orte in Emsdettens Umgebung mit Einkehrmöglichkeiten.

An den 20 Wanderungen (sechs Winterwanderungen und

14 Monatswanderungen), die vom Team Walter Brüning, Heinz Poggemann, Franz-Josef  Siermann und Norbert Lüke vorbereitet wurden, nahmen insgesamt 499 Personen teil ( 25 durchschnittlich ). Die meisten Wanderorte wurden jeweils mit PKWs angefahren.

Auf „Große Fahrt“ gingen die Teilnehmer der vier Tagesfahrten  und der

zwei Mehrtagesfahrten, in deren Vorbereitungen und Durchführung Helmut Rauer alljährlich viel Mühe und Sorgfalt investiert. An der ersten Tagesfahrt nach Hildesheim am 19.04.2007nahmen 35 Personen teil. Für die nächstfolgende Tagesfahrt am 10.05.07 nach Bonn und Brühl meldeten sich 43 Teilnehmer an. Besonders große Resonanz fand die dritte Tagesfahrt nach Volendam und Edam in den Niederlanden am 12.07.07 mit 93 Reiselustigen. Die letzte Tagesfahrt am 12.08.07 in die Lüneburger Heide stieß ebenfalls auf großes Interesse bei den 86 Teilnehmern. Die Viertagefahrt in die Holsteinische Schweiz vom

31.05.-03.06.07 hatte Lübeck, Kiel, Laboe, Plön, Bad Malente und Ratzeburg zum Ziel. Die 30 Teilnehmer genossen die schöne Landschaft des deutschen Nordens. Gut untergebracht waren sie im Ruser`s Hotel in Schönberg. Auch die 53 Teilnehmer der Fünftagefahrt denken gerne an die Eindrücke von der Schwäbischen Alb in der Zeit vom 17. 09.- 21.09.07 zurück. Vom Flair- Hotel  „Vierjahreszeiten“ in Bad Urach fuhren sie  Heidelberg, Stuttgart, Tübingen, Augsburg und Rottweil an. Alle Fahrten  verliefen unfallfrei und das Emsdettener Unternehmen Vietmeier  konnte alle 340 Teilnehmer gesund und wohlbehalten wieder nach Emsdetten zurückbringen.

Der Arbeitskreis „ Familienforschung und Geschichte Emsdettens“ , den Willi Colmer im Vorstand vertritt, traf sich auch im 13. Jahr seines Bestehens regelmäßig  jeden Monat, wobei die Mitglieder sich weiterhin über orts- und familiengeschichtliche Themen austauschten. Es ist spürbar, dass das Interesse an den eigenen Wurzeln und die Lust an der Geschichte zugenommen haben. Gleich im Januar fand die publikumswirksamste Veranstaltung statt, ein Vortrag von Josef Achterfeld über die Geschichte der Pankratiuskirche. Gewürzt mit dem ihm eigenen Humor, bereitete er 73 Teilnehmern einen unvergessenen Abend.

Im Februar folgte  Dr. Breidbach  mit Ausführungen über die wissenschaftliche Namenforschung. Dabei nahm er auch einige typische Emsdettener Namen ins Visier.

Das Jahr wurde weiter angereichert durch eine historische Darstellung Saerbecks durch Fred Wieneke und von Tim Laumann, der über sein Projekt „Emsdettener Chronik“ referierte. So wurde es dem Arbeitskreis nie langweilig, zumal neben den normalen monatlichen Zusammenkünften, die unter keinem besonderen Thema standen, auch noch ein Ausflug nach Nordwalde erfolgte und ein Schnadgang unter Führung von Josef Krüler.

Insgesamt ein abwechselungsreiches Jahr in dem 17 Mitglieder zählenden Kreis. Neulinge sind nach wie vor herzlich willkommen an jedem zweiten Dienstag des Monats, um 18.30 Uhr im Heimathaus.

Leicht zurückgegangen sind die Besucherzahlen der beiden Museen, die im Auftrage der Stadt vom Heimatbund betreut werden. Die fünf Museumsführer des Wannenmachermuseums ( Alfred Brömmelhaus, Franz Mess, Josef Möllers, Bernhard Thomitzek, Manfred Uhlenbrock) konnten insgesamt 1491 Besucher zählen ( Vorjahr: 1884 ). In dieser Zahl enthalten sind 22 Gruppen und 15 Schulklassen. Die Durchschnittszahl pro Monat liegt bei 124. Unter hundert lagen die Besucherzahlen im Ferienmonat Juli und in den Wintermonaten  Jan., Febr., Nov. u. Dez.

Die vier Museumsführer des August- Holländer- Museums ( Werner Erke, Josef Klumpe, Helmut Rauer, Fritz Schattke ) konnten insgesamt 1250 Besucher begrüßen ( Vorjahr: 1565 ). In dieser Zahl sind 13 Gruppen und 12 Schulklassen enthalten. Die Durchschnittszahl pro Monat liegt bei 104. Im letzten Jahr sind die langjährigen Museumsführer Rudi Torheiden und Karl-Heinz Heeke ausgeschieden. Ansprechpartner für das Wannenmachermuseum  ist Bernhard Thomitzek, für das August-Holländer- Museum Josef Klumpe. Alle Museumsführer werden im Vorstand durch Helmut Rauer vertreten.

Samstag, der 8. Dez. 2007,  war für das August-Holländer–Museum ein besonderer Tag. Als eine größere Gästegruppe eintraf, begann Josef Klumpe zu zählen und zog eine überraschte Dame aus der Runde mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind die 25000-ste Besucherin dieses Museums “ ! Mit diesen Worten bekam die Emsdettenerin Ursula Kassens einen großen Blumenstrauß überreicht. Zu den ersten Gratulanten zählten die stellvertretende Bürgermeisterin Anneliese Meyer z. A. und der Heimatbund-Vorsitzende Manfred Schröder.

Erstmalig vom Heimatbund angeboten wurde die  „Nacht der Museen“ am 12. Mai. Märchenerzählerinnen aus Emsdetten sorgten mit ihren Vorträgen bei Kerzenschein für die richtige Märchen- und Spukstimmung. Diese Premiere war eine gelungene Sache. Ca. 55 Personen genossen dieses Vergnügen der besonderen Art. Am „ Tag der Museen “  am 20. Mai  führte Gerd Terbrüggen im August- Holländer- Museum die Arbeit an einem alten Webstuhl vor. Ebenfalls dort präsentierte eine Spinngruppe aus Leeden ihr Handwerk. Zur gleichen Zeit konnte man Clemens Finke bei der Arbeit über die  Schulter schauen. Er zeigte, wie schon damals die Wannen entstanden, für die Emsdetten in ganz Deutschland bekannt war.

Eine personelle Veränderung gab es beim Maisingen und Sommersingen. Nachdem Georg Reinermann das Keybord des Heimatbundes an Heinz Holtfrerich übergeben hatte, stand fest, dass der ehemalige Rektor der Grundschule Hollingen nicht nur das Keybord übernahm, sondern auch das Maisingen und Sommersingen. Mit ihm hat der Heimatbund einen kompetenten, ehrenamtlichen Mitarbeiter hinzugewonnen. Seinen ersten Einsatz hatte er am 24. Mai 2007, als er die Lieder bei der Maiandacht unter Leitung von Pastor Lutum auf Hof Deitmar vor der Marienstatue am Keybord begleitete. Nach mehrjähriger Tradition schloss sich an die Maiandacht ein gemeinsames Frühlingssingen an. Heinz Holtfrerich hatte eine Auswahl von Frühlingsliedern zusammengestellt.

Am 12. August brachte sich auch der Heimatbund in das Programm des ersten Gesundheitstages des Marienhospitals mit dem Sommersingen ein.

Heinz Holtfrerich moderierte bekannte Lieder aus allen Lebensbereichen und begleitete sie am Keybord. Da Heinz Holtfrerich neben der musikalischen Begabung großes Interesse für die Astonomie zeigt und zu seinen Hobbies zählt, hatte er zu einer sternkundlichen Wanderung am 22. Februar eingeladen. Leider hinderte ihn dichte Bewölkung daran, besonders eindrucksvolle Sternbilder und markante Sterne und Planeten am südlichen Nachthimmel von Deitmars Hof zu zeigen. Somit war er gezwungen, seine geplante theoretische Einführung kurzerhand zu einer zweistündigen Power- Point- Präsentation der Sternbilder und Planeten zu ändern. Am 8. Sept. hatte Heinz Holtfrerich zu einer geführten Radtour zum Max- Clemens- Kanal eingeladen, um dort geschichtliche und andere wichtige Zusammenhänge zu erläutern und auf die Flora am Wegesrand einzugehen. Wegen der unsicheren Wetterlage nahmen leider nur 13 Personen daran teil.

Der Heimatbund beteiligte sich auch im vergangenen Jahr am 9. Sept. in Absprache mit der Stadtverwaltung an der Gestaltung des „ Tages des offenen Denkmals“, der in Deutschland erstmals im Jahr 1993 bundesweit organisiert wurde. Der Tag stand unter dem Motto: „ Orte der Einkehr und des Gebetes“.

Der Heimatbund stellte im August- Holländer- Museum alte Bet- und Gesangbücher sowie Lehrbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus. Außerdem war dort die älteste Bibel Emsdettens zu sehen. Pfarrer Josef Achterfeld bot zwei >Führungen durch die Pankratiuskirche an, die aus Sicht des Denkmalschutzes ein herausragendes Werk der Neugotik darstellt. Als charakteristisches Bauwerk des Jugendstils stellten Mitglieder des Presbyteriums die Gustav- Adolf- Kirche in zwei Führungen vor.

Die Redaktion der Emsdettener Heimatblätter unter der Schriftleitung von Heinz Westkamp, der am 2. Juni mit seiner Gattin Irma das Fest der Goldenen Hochzeit beging, stellte wieder vier Ausgaben zusammen, die im April, Juli, Oktober und Dezember allen Emsdettener Haushalten zugestellt wurden. Hauptthema waren: „ Heimat  im Wandel der Zeit… ?“,  50 Jahre Schönstattkapelle, 75 Jahre Imkerverein und „ Hotel zur Post“ in Emsdetten (1821-1975). Fester Bestandteil jeder Ausgabe sind die plattdeutschen Beiträge und die aussagekräftigen Cartoons von Heinz Mussenbrock, die jedes Mal zum Schmunzeln Anlass geben. Besonders erwähnenswert sind die vielen geschichtlichen Beiträge, die Josef Eggers immer wieder den Heimatblättern aus seinem Fundus zur Verfügung stellt. Besonderer Dank gebührt dem Schriftleiter Heinz Westkamp, der als Fachmann jeweils für eine interessante und abwechslungsreiche Gestaltung der Ausgaben sorgt. Die Redaktion  freut sich über Beiträge, Hinweise, Korrekturen oder auch Kritik von Lesern.

Immer im November, wenn datt Moos riep wätt, findet das Traditionsessen unter dem Motto „ Sick wäggen un iärten“ statt. Am Samstag, dem 17. November, war es so weit, dass in der Gaststätte Mölljans wieder zwei traditionelle Gerichte angeboten wurden, nämlich „ Moos met Metwuorst un Kassler“ oder  „ Rindfleeschk met Siepelsoße“. Vor dem Schmaus konnten sich die 74 angemeldeten Personen bei einer Radtour von 20 km oder bei einer längeren (10km) oder kürzeren (3km) Wanderung Appetit holen.

Auf der Jahreshauptversammlung  am 18. März in der Gaststätte Mölljans wurden die meisten der zur Wahl anstehenden Vorstandsmitglieder für zwei Jahre einstimmig wiedergewählt, nämlich die 2. Vorsitzende Mathilde Pettrup, Schriftführer Ludger Beckjunker und die Beisitzer Maria Oelck, Heinz Poggemann und Helmut Rauer. Georg Reinermann schied auf eigenen Wunsch hin leider aus dem Vorstand aus. Für seine langjährige Arbeit wurden ihm Dank und große Anerkennung ausgesprochen. Dieter Schmitz, der schon mehrere Jahre in der Ahnenforschungsgruppe mitgearbeitet hatte, wurde mit einer Stimmenthaltung neu in den Vorstand gewählt. Die Kassenprüfer Josef Vosskuhl und Ewald Wietkamp wurden einstimmig für ein Jahr wiedergewählt. Nach dem Wahlvorgang teilte der Vorsitzende Manfred Schröder mit, dass die Vereinssatzung vorsehe, über lange Jahre besonders verdienten Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft anzubieten. Willi kamp und Helmut Rauer wurden für ihr Engagement für die Stadt Emsdetten und den Heimatbund zu Ehrenmitgliedern ernannt. Überrascht und gleichzeitig erfreut nahmen sie unter großem Applaus ihre  Urkunden entgegen. Im Anschluss an die Generalversammlung stellte Friedhelm Wacker von der „ Augustin- Wibbelt- Gesellschaft“ in einem lebendigen und begeisternden Vortrag den plattdeutschen jüdischen Autor Eli Marcus ( 1854- 1935 ), der eine besondere Begabung zur Stimmungslyrik besaß, in allen Einzelheiten vor. Neben Schwänken, Dönkes und Riemels hat Eli Marcus auch tiefe Gedanken in der plattdeutschen Sprache festgehalten. Am Ende des Vortrages spendeten die Zuhörer, gefesselt von den schauspielerischen Qualitäten Friedhelm Wackers, anhaltenden Beifall.

Beständige Arbeit verlangt auch das Archiv, das Hilde Jürgens mit viel Einsatz verwaltet, Immer wieder müssen Schriften, Broschüren, Bücher und anderes Schriftenmaterial erfasst, verschiedenen Bereichen zugeordnet und registriert werden. Franz- Josef Remmes ist dabei, den gesamten schriftlichen Bestand auf einem speziellen Computerprogramm zu speichern, um ein schnelleres Auffinden zu erleichtern. Ewald Wietkamp konnte im letzten Jahr das Scannen und Bearbeiten der über 2000 Bildplatten aus dem Nachlass von Clemens August Holländer beenden , eine unheimlich zeitraubende Arbeit, die sich aber gelohnt hat. Nachdem sich die Familien Holländer und Poetschki das Ergebnis angeschaut hatten, waren sie so begeistert, dass sie gleich noch zwei weitere Kisten mit Bildmaterial bei Ewald Wietkamp abgegeben haben, um auch das auf CDs   übertragen zu lassen. Dieter Schmitz ist seit einem halben Jahr damit beschäftigt, das Bildmaterial aus dem ersten Holländer- Nachlass auf wiederum einem speziellen Speicherprogramm zu archivieren.

Als Höhepunkt des Jahres im Veranstaltungskalender des Heimatbundes steht seit Jahren der „Bunte Abend“ , der am Sonntag, dem 16. Dez., mehr als 300 Personen in den Bürgersaal lockte. Gemäß dem Motto aus dem Sport: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ hatte Georg Reinermann mit seinem Team ( Willi Kamp, Maria Oelck, Heinz Hölscher ) schon früh begonnen, ein abwechslungsreiches und interessantes Programm mit Jung und Alt unter dem Motto „Usse laiwe Platt up jeden Patt“ zusammenzustellen und vorzubereiten. So hatten alle Mitwirkenden zwischen 5 und 82 Jahren genügend Zeit, ihren Programmbeitrag einzuüben. Der Vorsitzende Manfred Schröder hieß alle Gäste in seiner Begrüßungsansprache auf Platt herzlich willkommen. Georg Reinermann stimmte die Anwesenden mit dem gemeinsamen Lied „Wiede Kämp un hauge Hieggen“  von Friedrich Castelle  auf das Motto des Abends ein. Maria Oelck und Heinz Hölscher führten abwechselnd durch das weitere Programm. Klara Dörtelmann und Wibke Büchter trugen das Lied „Hal Water, du dumme Liese“ , nach der bekannten Melodie „Ein Loch ist im Eimer“, das Maria Kötte einstudiert hatte, eindrucksvoll vor.

Nicht schlecht staunten die Gäste, als der Schüler Hannes Becker anschließend seine Jongleurkünste vorführte. Marianne Janousek hatte mit Anna-Kathrin Beike, Nahla Droste und Kristin Gehling aus der 4. Klasse der Buckhoffschule eingeübt, wie man darüber aufklärt, „waorüm de Eekenblaar so tackig sint“. Danach las Franziska Breulmann in gekonntem Platt sinngestaltend die Geschichte „De Steensupp“ vor, die ein listiger Wolf sich von anderen Tieren zubereiten lässt. Großes musikalisches Talent bewies Simone Große Burlage mit dem Lied „Voluorne Spuor“ von Georg Reinermann, begleitet mit der Geige von Roswitha Demming. Christine Brüggemann und Lena Schulze, die schon als „Kriergelkes“ auf der Bühne standen, unterhielten das Publikum mit ihrer „sinnige Küerie up`n Bahnhoff “. In dem witzigen Gespräch über Schiller verstand Christina Brüggemann wirklich nur Bahnhof.

Eine klangvolle Abwechslung gab es, als Judith Lehrig-Stampa ( Oboe ), Roswitha Demming ( Geige ) und Heinz Holtfrerich ( Keyboard ) das Musikstück „Trio in f-Dur“ von Joh. Seb. Bach eindrucksvoll zu Gehör brachten. Etwas später im Programm traten sie noch einmal auf, um ein Musikstück aus „ Sonata prima“ von Johann Rosenmöller erklingen zu lassen.

In die Geschichte ging es, als Heinz Möllers aus Datteln in seiner ihm eigenen urplattdeutschen Art lebhaft das eigentlich verbotene „ Swienschlachten“ in den Kriegsjahren bis in alle Einzelheiten beschrieb. Die Älteren unter den Zuhörern konnten das noch aus eigenem Erleben sehr gut nachvollziehen.

Lisa Kloppenborg, die auch schon seit Jahren aktiv ist, bewies mit ihren jungen Jahren der plattdeutschen Sprache mächtig zu sein, indem sie von „Omas Schüörten“ ( getextet von Hedwig Reckert ) erzählte, einer Schürze, die wirklich alles konnte.

Vor der Pause ließen Maria Oelck und Ludger Beckjunker in ihrem Sketch „ So, off so” die Gäste miterleben, wie Liesbeth ihre eigene Beerdigung plante, was ihrem Mann gar nicht gefiel. Der wollte lieber ihren 80. Geburtstag vorbereiten. Der Sketch endete damit, dass sie sich dann selbst zu ihrem Geburtstag einlud.

Nach der Pause trat die 82-jährige Maria Beike – deswegen nicht im verteilten Programm aufgeführt – auf, um auswendig fließend, ausdrucksstark und in bestem Platt ihre zwei Gedichte  „Mönsters Sient“  und  „De Metwuorst “ vorzutragen. Für die Leistung hatte sie sich den anhaltenden Beifall verdient.

Schwung in die Runde brachten die  „Strauhspiers “, das musikalische  Trio aus Rheine, als sie, je nach Inhalt der Texte, mal peppig, mal sanft ihre Lieder vortrugen. Die Texte der Lieder stammten alle aus der Feder von Willi Kamp.

Einer, der sicher nicht fehlen durfte, war der beliebte gebürtige Emsdettener Walter Haverkamp. Er trug das von ihm verfasste Gedicht „Allerhilligen“ in seiner ihm eigenen und von keinem anderen nachzuahmenden Art vor. Alle lauschten gespannt seinen gesetzten Worten. Danach traten noch einmal die „Strauhspiers “ auf. Letzter Höhepunkt war der Einakter von Willi Kamp „Jan sall endlicks hieraorden“, den die Theatergruppe des Heimatbundes uraufführte. Die handelnden Personen wurden dargestellt von: Maria Oelck, Heinz Hölscher, Willi Brocks, Markus Beckjunker, Barbara Spaning, Maria  Issel, Christina Brüggemann und Simone Große-Burlage. Der Jan, ( Heinz Hölscher ), der doch endlich heiraten sollte, stellte sich dermaßen unbeholfen an, dass er den Zuschauern durch sein Verhalten vor Lachen die Tränen in die Augen trieb.

Als alle Mitwirkenden noch einmal gemeinsam auf der Bühne erschienen, war das Ende da. Nach dem gemeinsamen Lied „Adjüss un guede Nacht“  verließen alle Plattdütschk-Fans den Bürgersaal mit dem Gefühl, einen gelungenen Abend verlebt zu haben.

Dieser Jahresbericht zeigt auf, auf welchen Feldern überall der Heimatbund tätig ist und das viele, viele Personen die Anliegen des Heimatbundes aktiv unterstützen. All diesen Personen sei von dieser Stelle im Namen des gesamten Vorstandes herzlichst gedankt. Helmut Rauer hatte von fast allen Aktivitäten im Jahr 2007 am 6. Januar 2008 dieses Jahres rd. 420 Fotos, vornehmlich von den Fahrten, zu einer Fotoausstellung  auf Hof Deitmar zusammengestellt, um das Erlebte noch einmal bildlich in Erinnerung zu rufen.

Wenn mich jemand fragt, was es beim Heimatbund Neues gibt, kann ich mit Genugtuung sagen, dass wir ein komplett neues Dienstzimmer eingerichtet haben, vom Fußboden bis zum Anstrich, von den Möbeln bis zu den Bildern.

Der Vorstand traf sich im vergangenen Jahr achtmal, um von allen Aktivitäten der einzelnen Arbeitsgruppen zu erfahren, einzelne gemeinsame Aktivitäten zu besprechen, vorzubereiten und durchzuführen. Die einzelnen Gruppen arbeiten im Wesentlichen selbständig.

Der Vorstand bedankt sich bei der Stadt Emsdetten für die  vertauensvolle Zusammenarbeit und bei allen, die sich, in welcher Form auch immer, für die Belange des Heimatbundes eingesetzt haben.

Allen Vorstandsmitgliedern, die im vergangenen Jahr einen runden Geburtstag feiern konnten, möchte ich von dieser Stelle aus noch einmal Glückwünsche überbringen und alles Gute für die Zukunft wünschen: Helmut Brömmelhaus (80), Heinz Poggemann (70), Dieter Schmitz (60), Manfred Schröder (50), Willi Colmer (50).

Zum Ende dieses Jahresberichtes möchte ich es nicht versäumen, den besonderen Einsatz unseres Vorsitzenden Manfred Schröder hervorzuheben, indem ich die Worte von Willi Kamp zitiere, mit denen er ihn im Namen des Vorstandes anlässlich des 50. Geburtstages lobte: „ Du hast es nicht nur geschafft, die Tradition fortzusetzen und das Niveau zu halten, sondern hast es sogar noch angehoben. Mit deinen 50 Jahren bist du belastbar und voll arbeitsfähig und daher eine gute Kraft für den Verein. Du hast die Fähigkeit, die Vorstandsmitglieder zu motivieren, sie an der „ langen Leine“ zu lassen, aber dich auch durchzusetzen. Wir danken dir für deine umsichtige Leitung. Wir fühlen uns mit dir wohl und wünschen dir Gesundheit, um noch Jahrzehnte an der Spitze des Heimatbundes stehen zu können.“