Jahreshauptversammlung 2015

Protokoll über die Jahreshauptversammlung des Heimatbundes am 22. März 2015 um 10.30 Uhr im „Cafe Buntstift“ Emsdetten

Anwesend: 32 Personen lt. Anwesenheitsliste.

TOP   1 – Eröffnung der Versammlung und Begrüßung

Der Vorsitzende, Manfred Schröder, eröffnet um 10.30 Uhr die Jahreshauptversammlung und begrüßt die Anwesenden, insbesondere die Ehrenmitglieder.  Er stellt die ordnungsgemäße Einladung fest und verliest die Tagesordnung. Es gibt keine Einwendungen zur Tagesordnung. Er spricht eine Gratulation für Elke Lamkemeyer aus zur Vollendung des 90. Lebensjahres. Danach Gedenken verstorbener Mitglieder.

TOP   2 – Bericht des Vorsitzenden

Manfred Schröder zitiert wörtlich:

Ehrenamt

„Willst du glücklich sein im Leben, lass kein Ehrenamt dir geben“, das durfte der Heimatbund Emsdetten wieder einmal feststellen. Mit Unverständnis und großem Unmut haben wir die Beratungen und Entscheidungen zu dem städtischen Haushalt 2015 verfolgt. Von dieser pauschalen, undifferenzierten Kürzung freiwilliger Leistungen durch die Stadt Emsdetten ist der Heimatbund im besonderen Maße betroffen. Die fehlende Wertschätzung für die Arbeit des Heimatbundes und die notwendigen Strukturveränderungen in der Vereinsarbeit sehen wir vom Vorstand mit großer Sorge. Mehr als 23 Millionen ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger stärken das soziale und gesellschaftliche Leben in Deutschland. Wie will man Menschen motivieren und für ein bürgerschaftliches Engagement vor Ort begeistern, wenn dieser Einsatz als Erstes von den Sparmaßnahmen der Stadt betroffen ist. Eine ausführliche Kommentierung und Stellungnahme zu den Sparmaßnahmen, die den Heimatbund betreffen, finden Sie in der nächsten Ausgabe der Emsdettener Heimatblätter. Weiter möchte ich mich hier auf der Jahreshauptversammlung nicht dazu äußern.

Manfred Schröder blickt auf das Jahr 2014 zurück und geht auf die einzelnen Arbeitsgruppen ein:

Plattdeutsche Sprache

In den vergangenen Jahren habe er – so Manfred Schröder – immer wieder zum Ausdruck bringen müssen, dass es um den Erhalt und die Pflege der plattdeutschen Sprache sorgenvoll aussehe. Bereits Augustin Wibbelt hätte das mögliche Ende vorhergesagt. Doch das sei nicht so beim Heimatbund Emsdetten. Die Tüüners, der Schriewerkrink, sei weiterhin aktiv und treffe sich regelmäßig unter der Leitung des „Gründungsvaters“ Willi Kamp. Das Vorstandsmitglied Ludger Plugge verstärke das Team, sodass diese wertvolle Aufgabe, Schutz und Erhalt unserer Muttersprache, nicht vernachlässigt würde. Willi Kamp und Maria Oelck engagierten sich auch im vergangen Jahr als Juroren des Plattdeutschen Lesewettbewerbs. Unverändert finde der Plattdeutsche Morgen großen Zuspruch. Heijo Tillmann dürfe sich stets über ein vollbesetztes Cafe Buntstift freuen. Er verstehe es hervorragend, Überraschungsgäste für die vierteljährlich stattfindende Veranstaltung zu gewinnen. Ein herzliches Dankeschön gebühre u.a. Joschy Wolter, Ewald Enting, Antonius Stein, Petra und Klaus Spellmeier, Elisabeth Wulf, Ludger Plugge und Reinhard Pohl. 

Aus dieser Veranstaltung sei auch die Idee entstanden, plattdeutsche Andachten zu veranstalten. Dafür konnte Kaplan Drüing gewonnen werden. „Das Wort Gottes küert platt!“ Überwältigt von der tollen Resonanz der ersten Andacht zeigten sich Kaplan Drüing, Heijo Tillmann und Ludger Plugge, die für die tolle Organisation verantwortlich gewesen seien. Die nächste Andacht sei für den 22. Mai 2015 geplant und finde an Pleimanns Mariengrotte in Isendorf statt.

Museen

Seit einigen Jahren sei Gaby Wulf Sprecherin des Museumsführerteams, das mit Engagement das alte Kulturgut im August-Holländer-Museum, dem Wannenmachermuseum und dem Speichermuseum hege und pflege. Unter den rd. 3900 Besuchern der Museen im letzten Jahr seien ca. 25 % auswärtige Gäste gewesen. Auf die Besucherzahlen dürfe man stolz sein! Für die Sonderausstellungen „100 Jahre KGE“, Abschiedszeiten, organisiert von Haus Hannah, „Hochzeit, Taufe, Kommunion und Konfirmation“, „Lollipop“ und besonders „Emsdetten im Esten Weltkrieg“ durften  viele Besucher begrüßt werden. Besonders die Sonderausstellung zum 100jährigen Gedenken des Kriegsendes 1914 mit den vielen Kriegsbriefen und Dokumenten aus Emsdettener Privatbesitz fand höchstes Interesse. Die Organisation  dieser zusätzlichen Ausstellungen erfordere von den Museumsführern und allen Unterstützern viel Engagement und Herzblut. Ein herzliches Dankeschön an Gaby Wulf und ihr Team. Durch die Etatkürzungen bestehe auch hier die Gefahr, dass die Museen nicht in vollem Umfang und dem gewohnt hohen Qualitätsanspruch weitergeführt werden könnten.  Das Jubiläum, 30-Jahre Wannenmachermuseum, solle würdig und engagiert gestaltet werden.

Natur- und Umweltschutzgruppe

Seit 35 Jahren sei die Natur- und Umweltschutzgruppe aktiver Bestanteil des Heimatbundes. Ohne die Arbeit der „Vienndüwels“ im Emsdettener Venn könnte man diesen einzigartigen Naturraum mit seiner vielfältigen Flora und Fauna nicht erleben. Während viele Emsdettener ins Fitnessstudio gingen, bevorzugten Gerd Helmers und seine treuen Helfer die schweißtreibende Arbeit in der freien Natur. In den letzten Wochen durften sich die Naturschützer über eine Spende der VerbundSparkasse und des Hegering Emsdetten freuen. . Initiiert durch die Emsdettener Senioren Union wurden sämtliche Bänke und Sitzgruppen in und um Emsdettener erfasst und katalogisiert. Mit Unterstützung der Naturschutzgruppe hätten diese Rastplätze nun „Rettungspunkt“-Plaketten erhalten, mit deren Hilfe der Rettungsdienst genau orten kann, an welchem Ort akute Hilfe benötigt wird. Per Handy über die „112“ wird der Alarm ausgelöst und direkt auf das Navigationsgerät der Rettungswagen übertragen.

Ahnenforschung

Vor 20 Jahren haben sich Frauen und Männer aus dem Bereich Emsdetten und dem Münsterland zusammen gefunden, die sich für Familien- und Heimatforschung interessieren. Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich die Ahnenforscher, um Erfahrungen und Ergebnisse auszutauschen. Auch im vergangenen Jahr konnten wieder Gastreferenten gewonnen werden, beispielhaft sei hier der Vortrag von Alois Brinkkötter genannt. Durch seine jahrelange Forschung entdeckte er über 450 Spuren ehemaliger Emsdettener, die ausgewandert seien.

Reisen

Auch im vergangenen Jahr organisierte der Heimatbund unter der Federführung von Reinhard Pohl  Tages- und Mehrtagesfahrten. Für die Durchführung habe er von den Teilnehmern viel Lob erhalten. Festzustellen bleibe aber, dass der Reisemarkt insgesamt einfach überfüllt sei. Neue Ideen und Anregungen wurden im Vorstand diskutiert und geprüft. Das Reiseprogramm für 2015 wurde von Reinhard Pohl vorgestellt.

Singen

Lohnenswert sei auch das gemeinsame Mai- und Sommersingen. Der Pavillon des Marienhospitals sei fester Anlaufpunkt, wenn Heinz Holtfrerich den Ton angibt und viele Geschichten und Anekdoten zu den Liedern beisteuert.

Wanderer und Plättkesfahrer

Keine Sorge müsste man sich über die Wandergruppe und Pättkesfahrer machen. Peter Pleimann verstehe es mit seinen Getreuen, eine große Teilnehmerzahl zu aktivieren, um sich bei Wind und Wetter in der freien Natur zu bewegen. Für positive Aufmerksamkeit haben die neuen Sicherwesten gesorgt.

Archivbetreuung

Nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehe die Arbeit im Archiv. Es gibt nicht viele Heimatbünde im Kreis, die über ein so umfangreiches und professionell geführtes Archiv verfügten.

Heimatblätter

Im vergangenen Jahr seien  3 Ausgaben der „Emsdettener Heimatblätter „ erschienen. Die Mitglieder der Redaktion durften sich gewohnt auf die akribische Vorarbeit von Dieter Schmitz verlassen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Redaktion der Emsdettener Volkszeitung funktioniere gut. Herausgabe der EV sei nun der Altmeppen Verlag in Rheine. Durch diesen Verlegerwechsel ändere sich für den Heimatbund nichts. Die bisherigen Vereinbarungen und Abstimmungen blieben unverändert erhalten.

Internet und Presse

Öffentlichkeitsarbeit sei für einen ehrenamtlich tätigen Verein von besonderer Wichtigkeit. Wer sich über den Heimatbund informieren möchte, der sei auf der Homepage www.heimatbund-emsdetten.de   gut aufgehoben. Der Internatauftritt würde von Rudi Kattenbeck bestens betreut. Der Pressesprecher Dieter Schmitz sorge dafür, dass von den zahlreichen Aktivitäten des Vereins auch in der Emsdettener Volkszeitung gebührend und umfassen  berichtet werde.

Ausblick

Leider sei auch der Heimatbund von einer stets sinkenden Mitgliederzahl betroffen. Durch Tod oder Kündigung würde man mehr Mitglieder verlieren,. Es müsste dem Heimatbund gelingen, neue Interessierte zu einem Beitritt zu überzeugen. Das verfolge man vom Vorstand mit großer Sorge. Viele Emsdettener Bürgerinnen und Bürger  kennen und schätzen den Heimatbund.

Ein zu bildendes Projektteam habe die Aufgabe, den Heimatbund auch für weitere, jüngere Bevölkerungsschichten attraktiv zu machen, ohne die Mitglieder zu vernachlässigen, die dem Heimatbund viele Jahre treu verbunden sind. Die vielfältigen Aktivitäten des Vereins müssten transparenter und offensiver dargestellt werden, um neue Mitglieder zu werben.

Der Vorsitzende beendete seinen Bericht mit dem Satz: „Entdecken Sie den Heimatbund, wir laden Sie ein, denn: Heimat verbindet..“ .

TOP   Verlesung und Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2014

Für den erkrankten Willi Colmer verliest Manfred Schröder das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2014, das zusammen mit dem Bericht des Vorsitzenden

einstimmig gebilligt wird.

 

TOP   4 – Bericht des Kassenwartes und der Kassenprüfer

Josef Stolze stellt sich vor. Er hat in den letzten Monaten durch die Erkrankung von Rudi Kattenbeck die Kasse geführt und steht zur Neuwahl an. Im Geschäftsjahr 2014/15 seien von 1.015 Mitgliedern 8.120 € eingegangen. Es gab 30 Storni. Von den 1.015 Mitgliedern sind vier beitragsfrei gestellte Ehrenmitglieder: Willi Kamp, Helmut Rauer, Else Lamkemeyer und Frau Iking. Der Heimatbund hat zur Zeit 983 Mitglieder.  700 € sind im vergangenen Jahr an Spenden eingegangen. Die Stadt Emsdetten zahle für die Instandhaltung der Bänke und Tische 1.000 €. Für die Museumsführer wurden  12.168,76 € in 2014 gezahlt, die monatlich an die Museumsführer ausgezahlt wurden. Diese Summe soll in 2015 um 20 % gekürzt werden. Also werden nur noch  9.735 € ausgezahlt, also 2.433,75 € weniger. Für die Gartenpflege des Wannenmachermuseums hat die Stadt 409,03 € gezahlt. Auch dieser Betrag soll um 20 % gekürzt werden. Die größten Ausgabeposten sind Pflichtbeiträge zum Westfälischen Heimatbund und zum Kreisheimatbund. Weitere Ausgabeposten sind Miete und Nebenkosten auf  Hof Deitmar sowie Gelder für Versicherungen und Steuererklärung. Im nächsten Jahr wird eine Beitragserhöhung für Mitglieder anstehen. Die Kassenprüfer Paul Osterbrink und Josef Voßkuhl haben die Kasse geprüft und bestätigen eine einwandfreie Kassenführung.

TOP   5 – Entlastungen

Der Vorstand wird von der Versammlung einstimmig entlastet.

TOP   6 – Neuwahlen Vorstand

Im Zweijahresrhytmus stehen folgende Wahlen an: Mathilde Pettrup (2. Vorsitzende),

Willi Colmer (Schriftführer),  Peter Pleimann (Wandergruppe, Pättkesfahrten), Reinhard Pohl (Reiseleitung),  Gaby Wulf (Museumsleitung), Dieter  Schmitz (Pressewart und Schriftleiter Heimatblätter); alle werden einstimmig wiedergewählt. Für den ausscheidenden Kassierer Rudi Kattenbeck wird Josef Stolze einstimmig zum Kassierer für ein Jahr gewählt.

TOP  7 – Wahl der Kassenprüfer

Josef Voßkuhl und Paul Osterbrink werden einstimmig zu Kassenprüfern wiedergewählt.

TOP  8 – Reisen

Ein kurzer Rückblick auf das Jahr 2014 erfolgt von Reinhard Pohl sowie die Vorschau für 2015 mit den Mehrtagesreisen: Sagentour durchs Münsterland mit dem Fahrrad – eine Sagentour „Auf den Spuren der Nibelungen“ nach Worms – Tagesfahrten nach Hann.Münden und Bremen.

TOP 9 – Änderung der Vereinssatzung

Eine Änderung der Vereinssatzung ist erforderlich bezüglich der Gemeinnützigkeit. Neue Paragraphen, die mit dem Finanzamt abgesprochen sind, werden hinzugefügt. Zu den  Änderungen stimmte  die Versammlung einstimmig zu.

Zum Ausklang sangen die Anwesenden mit Heinz Holtfrerich gemeinsam aus den mitgebrachten Liederheften.

23. März 2015